Delacroix

Delacroix
Delacroix
 
[dəla'krwa],
 
 1) Eugène, französischer Maler und Grafiker, * Saint-Maurice (bei Paris) 26. 4. 1798, ✝ Paris 13. 8. 1863; Schüler von P. Guérin; mehr als sein klassizistischer Lehrer beeinflussten ihn die Bilder von P. P. Rubens und P. Veronese im Louvre sowie T. Géricault und J. Constable. Delacroix wurde der bedeutendste Vertreter der romantischen Malerei in Frankreich. Seine Forschungen über das Verhältnis von Farbe und Licht führten zu Erkenntnissen, die auch für die Impressionisten von großer Wichtigkeit waren. Mit Vorliebe wählte er dramatisch bewegte Szenen, die auf eigenen Erlebnissen (besonders bei seiner Reise nach Nordafrika, 1832) wie auch den Dichtungen von Shakespeare, Dante, Lord Byron, J. W. von Goethe, W. Scott beruhten. Sein Werk umfasst Stillleben, Interieurs, historische und religiöse Kompositionen, Akte, Porträts, Darstellungen aus dem Volksleben, jedoch kaum reine Landschaften. Ab 1834 schuf er in Paris monumentale Wand- und Deckenmalereien im Palais Bourbon, im Palais du Luxembourg, im Louvre (Apollon-Galerie) und in Saint-Sulpice. Thematisch griff er in ihnen besonders auf die Antike zurück. Als Grafiker bevorzugte er die Lithographie und veröffentlichte Tierdarstellungen (v. a. Kampfszenen) sowie illustrative Folgen zu »Hamlet«, »Faust« (von Goethe bewundert) und »Götz von Berlichingen«; er hinterließ zahlreiche Zeichnungen. Sein umfangreiches Tagebuch (3 Bände, zuerst 1893 bis 95) vermittelt einen Einblick in sein Schaffen und seine kunsttheoretischen Überlegungen; es gehört zu den wichtigsten künstlerischen Selbstzeugnissen.
 
Werke: Dante und Vergil in der Hölle (1822); Massaker von Chios (1824); Der Tod des Sardanapal (1827); Stilleben mit Hummer (1827); Die Freiheit führt das Volk an (1830); Die Frauen von Algier (1834); Selbstbildnis (um 1837); Frédéric Chopin (1838); Einzug der Kreuzritter in Konstantinopel (1840; alle Paris, Louvre).
 
 
K. Badt: E. D. Werke u. Ideale (1965);
 R. Huyghe: D. (a. d. Frz., 1967);
 G. Busch: E. D. (1973);
 K. Schawelka: E. D. Sieben Studien zu seiner Kunsttheorie (1979);
 
Ingres u. D. Aquarelle u. Zeichnungen, hg. v. E. Goldschmidt u. G. Adriani, Ausst.-Kat. (1986);
 A. Daguerre de Hureaux: D. Das Gesamtwerk (a. d. Frz., 1994).
 
 2) Henri Edmond, französischer Maler, Cross, Henri Edmond.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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